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Branche kompakt | Spanien | Maschinen- und Anlagenbau

Branchenstruktur

Der spanische Maschinenbau besteht laut neuesten Zahlen aus circa 5.350 Unternehmen. Der Sektor spürt die zunehmenden internationalen Risiken.

Von Friedrich Henle | Madrid

Die Maschinenbaubranche Spaniens trägt rund 5 Prozent zur Bruttowertschöpfung der verarbeitenden Industrie bei. Die lokalen und internationalen Maschinenbauunternehmen in Spanien sind jedoch in bestimmten Segmenten weltweit gut positioniert. Dazu gehören beispielsweise Aufzüge und Fördertechnik, Windkraftanlagenbau sowie der Wasserbehandlungs- und Entsalzungsanlagenbau. Zu den in Europa führenden Spezialisten des Werkzeugmaschinenbaus zählen viele Unternehmen aus dem Baskenland.

Produktionswert des Maschinenbaus mit gemischten Zahlen

Nach Definition des europäischen Statistikamts Eurostat (NACE-Code 28) ist die Produktion im spanischen Maschinenbau im Jahr 2024 um 1 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Besonders zugelegt haben die Herstellung kälte- und lufttechnischer Erzeugnisse und Nahrungsmittelmaschinen. Starke Rückgänge verzeichneten die Produktgruppen Lager, Getriebe, Zahnräder und Antriebselemente sowie Pumpen und Kompressoren.

 

Produktion in den wichtigsten Maschinenbausparten in Spanien In Millionen Euro; Veränderungen und Marktanteil in Prozent
Sparte (NACE-Code)

 Jahr 2024

Veränderung 2024/2023

Marktanteil 2024

Insgesamt (28)

17.737

1

100

Hebezeuge und Fördermittel (2822)

3.832

-1,8

21,6

Verbrennungsmotoren und Turbinen, nicht für Luft- und Straßenfahrzeuge (2811)

2.500

2

14,1

Kälte- und lufttechnische Erzeugnisse, nicht für den Haushalt (2825)

2.359

20,9

13,3

Sonstige, nicht wirtschaftszweigspezifische Maschinen (2829)

2.041

-2,5

11,5

Nahrungsmittelmaschinen (2893)

981

11,3

5,5

Lager, Getriebe, Zahnräder und Antriebselemente (2815)

870

-10,4

4,9

Pumpen und Kompressoren (2813)

748

-17,4

4,2

Quelle: Eurostat 2025; Berechnungen von Germany Trade & Invest

Laut Fachverband SERCOBE (Asociación Nacional de Fabricantes de Bienes de Equipo) hat der Produktionswert der spanischen Maschinen- und Anlagenbauer im Jahr 2024 um 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr abgenommen und erreichte 71,3 Milliarden Euro.

Im Unterschied zu Eurostat fasst die spanische Statistik den Maschinenbausektor sehr weit. Darunter fallen sechs zweistellige Codes der nationalen Wirtschaftsklassifizierung. Fünf davon beziehen sich auf die Produktion, zum Beispiel von Maschinen, Ausrüstungen und elektrischem Material. Darüber hinaus wird die Herstellung von Metallprodukten mitgezählt, ebenso wie die Fertigung von anderem Transportmaterial. Auch die Produktion von elektronischen, optischen und Informatikprodukten gilt als Teil des Maschinenbaus. Die Reparatur und Installation von Maschinen und Anlagen wird als Dienstleistungskategorie ebenfalls mitgezählt.

Hohe Bedeutung des Außenhandels für den Maschinenbau 

Spaniens Maschinenbaubranche ist stark internationalisiert. Besonders hoch ist die Exportquote mit circa 75 Prozent im Werkzeugmaschinenbau. 2024 erreichten die Exporte laut UN Comtrade einen Wert von 28 Milliarden Euro. Damit nahmen die Ausfuhren gegenüber dem Vorjahr um 3,3 Prozent zu. Zudem wurden für 34,5 Milliarden Euro Maschinen und Anlagen importiert, ein ähnlich hoher Wert wie 2023.

Im bilateralen Handel mit Deutschland gingen die Zahlen zurück. Die spanischen Lieferungen nach Deutschland sanken 2024 um 7,2 Prozent auf einen Wert von 2,2 Milliarden Euro. In die umgekehrte Richtung wurden Maschinen und Anlagen im Wert von 7,6 Milliarden Euro verkauft - ein Minus von 2,6 Prozent gegenüber dem Jahr 2023. Deutschland bleibt damit dennoch das wichtigste Bezugsland für die spanischen Maschinenimporteure. Auf den Plätzen 2 bis 5 folgen China, Italien, Frankreich und die USA als wichtigste Lieferländer.  

Ausländische Unternehmen in der Spitzengruppe bei den Umsätzen

Unternehmen mit ausländischen Wurzeln fallen zahlenmäßig gegenüber den spanischen Konkurrenten kaum ins Gewicht. Nur circa drei Prozent der Unternehmen stammen ursprünglich aus anderen Ländern. Ihre Rolle bei den Umsätzen und der Beschäftigung ist aber umso wichtiger. Vor allem US-amerikanische, deutsche und schweizerische Maschinenbauunternehmen haben sich in Spanien niedergelassen. Diese drei bilden mit weitem Abstand die wichtigsten Ursprungsländer.

Wichtige Branchenunternehmen in SpanienUmsatz in Millionen Euro
UnternehmenSparte

Umsatz 2023

OronaAufzüge, Rolltreppen, Rollbänder

1.009

Otis MobilityAufzüge, Rolltreppen, Rollbänder

740

John Deere IbéricaLand- und forstwirtschaftliche Maschinen

564

Johnson Controls - Hitachi Air Conditioning SpainKühlungs- und Heizungssysteme

492

Ulma PackagingVerpackungsmaschinen (Nahrungsmittel, Pharma)

253

Fagor ArrasateMetallverarbeitungsmaschinen

205

Knorr-Bremse EspañaBremssysteme

189

Mitsubishi Logisnext EuropeGabelstapler und Lagertechnik

179

Comexi Group IndustriesVerpackungsmaschinen

150

TK Elevator Manufacturing SpainAufzüge, Rolltreppen, Rollbänder

148

Quelle: Wirtschaftszeitung Actualidad Económica (Las mayores empresas de España, Dezember 2024)

In Spanien waren 2024 laut spanischem Statistikamt INE circa 5.350 Unternehmen dem Maschinenbau zuzurechnen. Die meisten von ihnen hatten ihren Sitz in den Autonomen Gemeinschaften Katalonien, Valencia und Madrid. Das Baskenland ist der Schwerpunkt des Werkzeugmaschinenbaus. Dort haben zudem der Aufzughersteller Orona seinen Hauptsitz sowie das Aufzugsunternehmen Otis seine Hauptproduktion in Spanien. Orona meldete zuletzt weiter steigende Umsatzzahlen. 2024 betrug der Umsatz 1,1 Milliarden Euro - 10 Prozent mehr als im Vorjahr.

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