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Branche kompakt | Kanada | Maschinenbau

Trotz Gegenwind: Kanada bietet Maschinenbauern große Chancen

Investitionen in Digitalisierung, Energie und Infrastruktur eröffnen gute Chancen für den Maschinenbau. Globale Unsicherheiten und US-Handelsbarrieren erschweren aber das Geschäft.

Von Heiko Steinacher | Toronto

Ausblick des Maschinenbaus in Kanada

Bewertung:

 

  • Geopolitische Unsicherheiten und US-Zölle dämpfen Investitionen, besonders in klassische Maschinen.
  • Großprojekte in Wohnungsbau, Bergbau, Energie (Wind, Solar, Wasserstoff) und Verteidigung sorgen für Investitionsschübe.
  • Starke Nachfrage nach Industrie-4.0-Lösungen wie Robotik, IIoT, KI und nachhaltiger Produktionstechnologie.

Anmerkung: Einschätzung des Autors für die kommenden zwölf Monate auf Grundlage von prognostiziertem Umsatz- und Produktionswachstum, Investitionen, Beschäftigungsstand, Auftragseingängen, Konjunkturindizes etc.; Einschätzungen sind subjektiv und ohne Gewähr; Stand: Juli 2025

  • Markttrends

    Trotz Zurückhaltung fließt Kapital in Automatisierung, Energie, Bergbau und Wohnungsbau. Industrie-4.0-Anwendungen gewinnen an Bedeutung, was deutschen Anbietern Chancen eröffnet.

    Nach einem moderaten Wachstum von gut 1 Prozent im Jahr 2023 hat die kanadische Wirtschaft 2024 um 1,2 bis 1,5 Prozent zugelegt. Unterstützt wird die Konjunktur durch eine schrittweise Lockerung der Geldpolitik: Die Bank of Canada senkte den Leitzins bis Juni 2025 auf 2,75 Prozent.

    Kanada investiert gezielt in Digitalisierung und Infrastruktur

    In der Folge sind auch die Kreditkosten gesunken, insbesondere für Investitionen in grüne Technologien und Infrastruktur. Die Geschäftsbanken zeigen sich wieder kreditfreudiger. Das sind gute Nachrichten für den Maschinenbau, denn das belebt die Investitionstätigkeit in zukunftsorientierten Branchen.

    Insgesamt aber ist die Investitionsbereitschaft in moderne Maschinen und Ausrüstungen zurückhaltend, angesichts der geopolitischen Spannungen und aggressiven Handelspolitik Donald Trumps. In einigen Branchen wie der Automobilzulieferung bestehen zudem Überkapazitäten.

    US-Zölle öffnen Kanadas Markt für europäische Zulieferer

    Die US-Zölle treffen kanadische Exporte vor allem in den Bereichen Energie (einschließlich Öl, Gas und Elektrizität), Rohstoffe wie Kalium für Düngemittel, Maschinen- und Fahrzeugteile sowie landwirtschaftliche Produkte. Besonders stark betroffen sind auch Stahl und Aluminium – nicht nur durch direkte Zölle, sondern auch durch deren Auswirkungen auf nachgelagerte Industrien.

    Für deutsche Unternehmen ergeben sich daraus neue Chancen, etwa als alternative Zulieferer im Maschinen- und Anlagenbau. Denn kanadische Firmen suchen zunehmend nach verlässlichen Partnern außerhalb der USA, um ihre Lieferketten widerstandsfähiger zu machen. Der Zollkonflikt eröffnet somit Potenzial für eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Kanada und Europa.

    Technologieschub durch Automatisierung und Energiewende

    Trotz insgesamt verhaltener Investitionstätigkeit zeigen sich in Kanada gezielte Impulse in technologie- und klimarelevanten Bereichen. So zeigten besonders die Metallverarbeitungsindustrie und das verarbeitende Gewerbe insgesamt im letzten Jahr ein wachsendes Interesse an Automatisierung und digitalen Produktionstechnologien. Denn der Investitionsfokus der Unternehmen liegt zunehmend auf Effizienzsteigerung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

    43 %

    mehr Industrieroboter wurden in Kanada im Jahr 2023 installiert.

    Laut den aktuellsten Zahlen der International Federation of Robotics (IFR) sind in Kanada 2023 insgesamt 4.616 Industrieroboter installiert worden – ein Anstieg um 43 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Fertigungsautomatisierung ist damit in Kanada stark gewachsen.

    So haben die Firmen verstärkt in Robotik, cloudbasierte Fertigung, das Industrial Internet of Things (IIoT) und in maschinelles Lernen investiert. Dafür benötigen sie neue Sensorik, Steuerungssysteme und vernetzte Maschinen. Laut der aktuellen Umfrage des Plant Magazine, die von Mai bis Juli 2024 durchgeführt wurde, stehen dabei vernetzte, datengetriebene Systeme im Vordergrund.

    Markt für Industrie-4.0-Anwendungen ist noch nicht gesättigt

    Insbesondere für Energie- und Ressourceneffizienz, Fernüberwachung und Prozessoptimierung wird die Nutzung von IIoT weiter steigen. In der Produktentwicklung und Anlagenplanung werden häufiger digitale Zwillinge und virtuelle Prototypen eingesetzt. Für deutsche Anbieter von Industrie-4.0-Lösungen ist das ein gutes Signal, denn im internationalen Vergleich ist die Produktion in Kanada nur unterdurchschnittlich stark digitalisiert.

    Fortschrittliche Fertigung und Investitionen in die Dekarbonisierung der Bereiche Verkehr, Energie und Industrie werden finanziell gefördert, sowohl auf Bundes- als auch auf Ebene der Provinzen. Der geplante Ausbau von Windkraft, Solarenergie, Energiespeichern und Wasserstoff zieht einen hohen Technologiebedarf nach sich, und die ambitionierte Strategie zur Beschleunigung des Bergbaus bei kritischen Mineralien eine Mehrnachfrage nach Explorationsgeräten, Fördertechnik und Aufbereitungssystemen.

    Wachstum durch Infrastrukturprojekte und bezahlbaren Wohnraum

    Abgelegene Regionen, in denen unter anderem Lithium, Nickel, Kobalt, Graphit und Seltene Erden verstärkt abgebaut werden sollen, müssen besser durch Straßen, Stromleitungen und Häfen erschlossen werden. Auch dafür will die kanadische Regierung viel Geld in die Hand nehmen. Die geplante Erhöhung der Verteidigungsausgaben dürfte zudem eine höhere Nachfrage nach Ausrüstung, Bauleistungen und IT nach sich ziehen.

    Auch vom Wohnungsbau sind Impulse für die Bauwirtschaft und die zugehörige Maschinen- und Anlagentechnik zu erwarten: Nach ihrem Wahlprogramm will die Liberale Partei, die die Parlamentswahlen im April 2025 gewann, 500.000 Wohneinheiten pro Jahr bauen. Besonders profitieren dürften Anbieter von modularen Bau- und Fertigungslösungen, Baumaschinen und Infrastrukturtechnik.

    Von Heiko Steinacher | Toronto

  • Branchenstruktur

    Kanadas Maschinenbau wächst moderat, bleibt exportorientiert und steht vor Herausforderungen - darunter Strukturwandel, etwa in der Energiebranche, und Fachkräftemangel.

    Kanadas Maschinenbau unterstützt wichtige Sektoren wie die Automobil-, Luft- und Raumfahrtindustrie sowie die Energiewirtschaft und die Lebensmittelverarbeitung. Im Jahr 2024 trug er etwa 13,4 Milliarden US-Dollar (US$) zum kanadischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Das waren zwar 7 Prozent weniger als 2023. Dennoch ist der Anteil des Maschinenbaus am Verarbeitungsgewerbe von 7 Prozent im Jahr 2020 auf 9 Prozent im Jahr 2024 gestiegen.

    Maschinenbau bleibt eine Schlüsselbranche für die Industrie

    Der Maschinenbau ist – nach der Lebensmittelindustrie, dem Transportgewerbe und der Metallverarbeitung – einer der größten Arbeitgeber im verarbeitenden Gewerbe. Die Beschäftigung im Maschinenbau machte in den letzten drei Jahren konstant rund 9 Prozent aller Arbeitnehmenden im verarbeitenden Gewerbe aus. Laut Statistics Canada waren im Maschinenbau zu Jahresbeginn 2024 knapp 144.000 Personen beschäftigt, gegenüber 128.000 im Jahr 2020. Die Zahl der Vollzeitstellen ist leicht gestiegen, befristete Arbeitsverhältnisse machen aber einen großen Teil der Neueinstellungen aus.

    Der Stellenzuwachs ist vor allem auf folgende Faktoren zurückzuführen:

    • zunehmende Nachfrage nach Automatisierung und Robotik in der Fertigung;
    • Ausbau der sauberen Energietechnologien, einschließlich Wind-, Solar- und Batteriesysteme;
    • Wachstum bei der Produktion von Elektrofahrzeugen und den damit verbundenen Maschinen.

    Der Sektor steht jedoch weiterhin vor der Herausforderung, qualifizierte Arbeitskräfte anzuziehen und zu halten, insbesondere in ländlichen und abgelegenen Regionen. Die Überalterung der Arbeitskräfte und die Konkurrenz durch andere Hightech-Industrien verschärfen dieses Problem.

    Industrieproduktion in den wichtigsten Maschinenbausparten in Kanada in Millionen US-Dollar, Veränderung und Marktanteil in Prozent ¹

    Sparte (NAICS)2)

    2024

    Veränderung 2024/20233)

    Marktanteil 2024

    Insgesamt (333)

    13.397

    -6,9

    100

    Land-, Bau- und Bergbaumaschinen (3331)

    3.132

    -10,3

    23

    Industriemaschinen (3332)

    2.119

    -5,7

    16

    Maschinen- und Anlagenbau für Gewerbe/Handel und Dienstleistungen (3333)

    1.548

    -4,3

    12

    Klima-, Heizungs-, Lüftungs- und Kältetechnik (3334)

    1.862

    -1,8

    14

    Metallbearbeitungsmaschinen (3335)

    1.262

    -18,3

    9

    Turbinen, Generatoren, Stromübertragungsanlagen (3336)

    465

    -8,6

    3

     Sonstiges (Fördertechnik, Pumpen und Kompressoren) (3339)

    2.987

    -4,7

    22

    1 auf Basis fester Preise des Jahres 2017 in kan$, umgerechnet zum Jahresdurchschnittskurs 2024: 1 US$ = 1,370 kan$; 2 gemäß North American Industry Classification System (NAICS); 3 basierend auf festen Preisen des Jahres 2017 in kan$. Quelle: Statistics Canada; Bank of Canada 2025

    Maschinen für Öl und Gas bleiben wichtig, Wachstum stagniert aber

    Kanada ist einer der weltweit größten Erdöl- und Erdgasproduzenten, insbesondere in Alberta. Maschinen für die Förderung, Verarbeitung und Pipelineinfrastruktur sind daher ein Kernsegment des Maschinenbaus. Allerdings hat sich das Wachstum in diesem Bereich durch die Energiewende und regulatorischen Druck verlangsamt.

    Auch Landmaschinen sind ein wichtiges Segment des Maschinenbaus, insbesondere in den Prärieprovinzen (Saskatchewan, Manitoba, Alberta). Die Nachfrage wird von der Präzisionslandwirtschaft, der Automatisierung und den Exportmärkten angetrieben.

    Relativ stark gewachsen ist das Segment Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen, angetrieben durch die steigende weltweite Nachfrage nach verarbeiteten Lebensmitteln und durch Kanadas starken Agrar- und Ernährungssektor.

    Viele Unternehmen in Kanada stellen auch Werkzeugmaschinen her, zunehmend integriert mit digitalen Steuerungen, KI und IoT für eine intelligente Fertigung.

    Wichtige Marktteilnehmer im kanadischen Maschinenbau
    Maschinenbausparte Unternehmen
    BaumaschinenBlack Cat Wear Parts (CAN), Hitachi Construction Machinery (JPN), Liebherr (CH), Caterpillar Inc. (USA), Komatsu Ltd. (JPN), XCMG Canada (CHN) 
    Bergbaumaschinen, Öl- und Gasfeldausrüstungen Tenaris (USA), Thermo Design Engineering (CAN), Weir Group (UK), Atlas Copco (SWE) 
    Fördertechnik Rolmaster Conveyors (CAN), Dorner Conveyor Systems (USA), Trio-Pac (CAN)
    Industriemaschinen und Ausrüstungen Atlas Copco (SWE), Husky Injection Molding Systems (CAN), Illinois Tool Works (USA), ATS Automation (CAN) 
    Maschinen für die Landwirtschaft Buhler Industries Inc. (CAN), Flexi-Coil (CAN), Degelman Industries Inc. (US), Garratt Industries Inc. (CAN), Deere & Company (USA) 
    Maschinen zur Lebensmittelverarbeitung, Verpackungsmaschinen Winpak (CAN), BMG Brown Machine Group (USA), Schubert Packaging Automation Inc. (DEU), Krones Packaging AG (DEU) 
    Branchenübergreifende Ebco Industries Inc. (CAN), ABB (CH), Brant Group of Companies (CAN), Camso (CAN), Valmet (FIN), Altec (USA)
    Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest 2025

    Ontario ist Zentrum des kanadischen Maschinenbaus

    Ontario ist die stärkste Provinz für den Maschinen- und Anlagenbau: Hier befindet sich fast die Hälfte aller Maschinenbauunternehmen. Zum einen zählt die Nähe zu Unternehmen aus der Automobilindustrie und den Zulieferbetrieben. Zum anderen wird von Ontario aus der wichtigste Zielmarkt, die USA, bearbeitet. Aber auch in Quebec, wo die maßgeblichen Hersteller von Luft- und Schienenfahrzeugen ansässig sind, sowie in Alberta, dem Mittelpunkt der kanadischen Öl- und Gaswirtschaft, gibt es Zentren für Maschinenbau.

    Deutsche Anbieter von Maschinen und Ausrüstung sind auf dem kanadischen Markt vor allem im Hochpreissegment aktiv. Neben kanadischen und US-amerikanischen Herstellern sind japanische, italienische und schweizerische Firmen vertreten. Chinesische Anbieter bedienen in erster Linie das untere Preissegment.

    Nach Angaben von Statistics Canada gab es im Jahr 2024 etwa 4.700 Maschinenbauunternehmen, von denen 68 Prozent als kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit 5 bis 500 Beschäftigten und 30 Prozent als Kleinstunternehmen mit weniger als fünf Beschäftigten eingestuft wurden.

    Handelsdefizit trotz starker Exportleistung

    Kanadas Maschinenbausektor ist stark exportorientiert. Die USA sind nach wie vor der wichtigste Markt, auf den über drei Viertel aller Maschinenexporte entfallen. Weitere wichtige Märkte sind Deutschland, Mexiko und – vor allem im Bereich der sauberen Technologien und der Automatisierung – China. Trotz der starken Exportleistung weist Kanada ein Handelsdefizit bei Maschinen auf, da es fast doppelt so viel einführt, wie es ausführt.

    Im Zuge des Handelsstreits mit den USA können sich für deutsche Unternehmen neue Chancen ergeben als alternative Zulieferer im Maschinen- und Anlagenbau.

    Von Heiko Steinacher | Toronto

  • Rahmenbedingungen

    Freihandelsabkommen sichern Kanadas Maschinenbau Marktchancen. Neue US-Zölle und Normanforderungen machen jedoch strategische Anpassungen notwendig.

    Für die Maschinenbau- und Ausrüstungsindustrie gibt es keine relevanten Beschränkungen für Ausfuhren aus der Liste der kanadischen Exportkontrollgüter. Auch die Einfuhr von Maschinen und Ausrüstungen aus Europa unterliegt grundsätzlich keinen Begrenzungen.

    US-Zölle betreffen komplexe Lieferketten, auch den Maschinenbau

    Für den kanadischen Maschinenbau ist der Zugang zu internationalen Märkten aufgrund zahlreicher Freihandelsabkommen Kanadas umfangreich. Das Canada-United States-Mexico Agreement (CUSMA), Nachfolger des NAFTA-Abkommens, gewährt kanadischen Maschinenbauunternehmen grundsätzlich zollfreien Zugang zum nordamerikanischen Markt – vorausgesetzt, die Produkte erfüllen die Ursprungsregeln des Abkommens und unterliegen keinen zusätzlichen sektoralen US-Zöllen.

    Denn seit März 2025 haben die USA in mehreren Schritten neue Zölle auf Importe aus Kanada eingeführt. Besonders betroffen sind Stahl- und Aluminiumerzeugnisse, auf die zunächst 25 Prozent und seit Juni 2025 sogar 50 Prozent Zusatzzölle erhoben werden. Diese Maßnahmen erfassen auch Produkte mit Stahl- oder Aluminiumanteilen – darunter Maschinen, Haushaltsgeräte und weitere Industriegüter.

    US-Zölle gelten teilweise auch für Waren, die unter das CUSMA fallen

    Seit April 2025 erheben die USA neue Zölle auf Kraftfahrzeuge und Autoteile aus Kanada – auch auf solche, die die CUSMA-Ursprungsregeln erfüllen. In diesen Fällen wird der Zoll nicht auf das gesamte Fahrzeug, sondern nur auf den Anteil erhoben, der nicht aus Kanada oder Mexiko stammt, also zum Beispiel auf US-amerikanische oder Drittland-Komponenten innerhalb des Fahrzeugs. Die Präferenzbehandlung schützt nicht automatisch vor sektoralen oder materialspezifischen Zusatzzöllen. Unternehmen müssen daher sorgfältig prüfen, ob ihre Produkte unter die neuen Maßnahmen fallen, selbst wenn sie formal als „originating goods“ gelten.

    Kanadas Maschinenbau profitiert von globalen Handelsabkommen

    Mit dem seit 2017 vorläufig in Kraft getretenen Kanada-EU Freihandelsabkommen CETA sowie mit den bilateralen Handelsabkommen mit Südkorea, Chile, Kolumbien, Peru, Israel und anderen, haben kanadische Maschinenhersteller zudem begünstigten Zugang zu weiteren internationalen Märkten. Darüber hinaus ist Kanada Mitglied der Comprehensive and Progressive Agreement for Trans-Pacific Partnership (CPTPP), die unter anderem Australien, Japan, Mexiko, Neuseeland, Singapur und Vietnam umfasst – ein weiterer wichtiger Zugang zu wachstumsstarken Märkten im pazifischen Raum.

    Kanada gehört zudem zu den G20-Ländern, die eine zollfreie Zone für industrielle Vorleistungsgüter und Maschinen anbieten. Importe von Maschinen aus Europa können durch kanadische Tochtergesellschaften zollfrei realisiert werden, was weiterhin einen strategischen Vorteil für europäische Hersteller darstellt. Die linearen Abschreibungsbedingungen für Maschinen und Ausrüstungen bieten zusätzliche Standortvorteile für Investitionen in Kanada.

    Tipps für den Markteinstieg

    • Geduld bei Entscheidungsprozessen einplanen:

      Kanadische Unternehmen sind oft risikoscheu und prüfen neue Lieferanten gründlich; der Vertrauensaufbau braucht Zeit – Pilotprojekte oder Testinstallationen können helfen, den Fuß in die Tür zu bekommen.

    • Lokalen technischen Support anbieten, was kanadische Kunden auch oft erwarten:

      Der Aufbau eines eigenen Vertriebs ist teuer – daher empfiehlt sich die Zusammenarbeit mit Systemintegratoren oder spezialisierten Händlern, die bereits in der Zielbranche aktiv sind.

    • Technische Normen und Zulassungen frühzeitig prüfen:

      Maschinen benötigen oft eine CSA-Zertifizierung; diese ist nicht identisch mit CE und kann zeit- und kostenintensiv sein.

    Die offizielle Normungsorganisation in Kanada ist die Canadian Standards Association (CSA Group). Sie wurde vom Standards Council of Canada (SCC) – der zentralen Aufsichtsbehörde für das nationale Normenwesen – als offizielles Test- und Zertifizierungsinstitut akkreditiert. Der SCC ist Mitglied der International Organization for Standardization (ISO) und der International Electrotechnical Commission (IEC) und koordiniert die nationale Beteiligung an internationalen Normungsprozessen. Die CSA Group bietet Produktprüfungen und -zertifizierungen in nahezu allen Industriesparten an und unterhält auch Geschäftssitze in Deutschland – in Frankfurt und Straßkirc

    Germany Trade & Invest stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nicht tarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

    Von Heiko Steinacher | Toronto

  • Kontaktadressen

    Bezeichnung

    Anmerkungen

    Germany Trade & Invest

    Außenhandelsinformationen für die deutsche Exportwirtschaft

    AHK Kanada

    Anlaufstelle für deutsche Unternehmen

    Innovation, Science and Economic Development Canada

    Industrieministerium 
    Statistics Canada Statistikbehörde
    Canadian Manufacturers & Exporters (CME) Industrieverband

    Canadian Tooling & Machining Association (CTMA) 

    Werkzeugmaschinenverband

    Agricultural Manufacturers of Canada (AMC) 

    Landmaschinenverband

    Canadian Manufacturing

    Fachmagazin

    Manufacturing Automation 

    Fachmagazin
    Canadian Manufacturing Technology Show (CMTS)

    Konferenz und Messe 

    29.09. bis 02.10.2025

    Toronto, Ontario 

    Montreal Manufacturing Technology Show (MMTS) 

    Konferenz und Messe 

    11.05. bis 12.05.2026

    Montréal, Québec

    FABTECH Canada 

    Konferenz und Messe 

    16.06. bis 18.06.2026

    Toronto, Ontario 

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