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Branchen | Dänemark | Windenergie

Markthemmnisse

Rechtliche Barrieren hindern den Markteinstieg kaum. Weitaus herausfordernder ist die - nicht nur -  heimische Konkurrenz.

Von Michał Woźniak | Stockholm

Relativ offener Marktzugang

Durch die weitreichende Liberalisierung des Strommarktes ist der Zugang zum dänischen Windenergiemarkt relativ offen. Den branchenspezifischen Rechtsrahmen stecken grundsätzlich die Gesetze über die Umweltprüfung sowie die technische Zertifizierung und Wartung von Windenergieanlagen ab.

Alleine der Investitionsbedarf für die beiden Energieinseln von etwa 30 Milliarden Euro ist ohne internationales Engagement nicht zu stemmen. Entsprechend sind ausländische Betreiber wie die deutsche RWE oder die schwedische Vattenfall längst im Markt tätig.

Im Offshore-Bereich wurden bebauungsfähige Gebiete, die nötig sind, um die  Ausbaustrategie zu erreichen, von der Energieagentur identifiziert. Sie werden kontinuierlich ausgeschrieben. Die größte Einstiegsbarriere in ihrem Falle stellt angesichts der Projektvolumina das "notwendige Kleingeld" dar. Das sogenannte offene-Tür-Verfahren lässt mehr Spielraum. Allerdings dürfen hierbei die oben genannten Gebiete nicht beantragt werden. Wegen Überschneidungen wies die Energieagentur alleine im Laufe des Jahres 2022 mehrere Anträge ab.

Was ist ein Open-Door-Verfahren?

Beim Open-Door-Verfahren ergreift der Projektentwickler die Initiative zur Errichtung eines Offshore-Windparks. Er muss einen Antrag auf Genehmigung zur Durchführung von Voruntersuchungen in dem angegebenen Gebiet stellen und die Kosten der Netzanbindung an Land tragen. Gebiete, die als zukünftige Offshore-Windstandorte bereits identifiziert wurden, sind dabei Tabu. Auch müssen alle zuständigen Regierungsstellen zustimmen, was den Prozess verlängert und dessen Ausgang ungewiss macht.

An Land sind die einzelnen Kommunen für den Windkraftausbau verantwortlich. Sie sind für die Genehmigungen zuständig, können aber - genau wie Privatpersonen und Unternehmen - Auftraggeber sein. Allerdings stoßen Onshore-Vorhaben wie überall in der Welt nicht zwangsläufig auf Gegenliebe der Einwohner. Deren Proteste haben auch in Dänemark bereits zu Baustopps geführt.

Deutsche Unternehmen, die als Dienstleister oder Technologielieferanten in Dänemark tätig werden wollen, sollten sich vor allem auf eine starke inländische Konkurrenz einstellen. Sie deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab und verfügt angesichts der nahezu 50-jährigen Windkrafttradition im Land über umfangreiche Erfahrung und Know-how.

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