Wirtschaftsumfeld | Kanada | Rohstoffsicherung
Kanadas Rohstoffoffensive eröffnet deutschen Firmen Chancen
Kanadas Milliardeninitiative stärkt Lieferketten. Deutsche Unternehmen punkten mit Recycling, KI und Maschinenbau bei Projekten zu seltenen Erden und Batteriemetallen.
07.11.2025
Von Heiko Steinacher | Toronto
Beim G7-Energieministertreffen Ende Oktober 2025 in Toronto hat Kanada eine neue Rohstoffinitiative vorgestellt: Mit einem Investitionsvolumen von 4,6 Milliarden US-Dollar (US$) sollen 26 Projekte mit neun Partnerländern – darunter Deutschland – umgesetzt werden, um die Versorgung mit kritischen Mineralien zu sichern und strategische Lieferketten aufzubauen. Ziel ist es, Verarbeitungskapazitäten im eigenen Land zu stärken und die Abhängigkeit von chinesischen Lieferquellen zu verringern.
Für deutsche Unternehmen ergeben sich daraus konkrete Chancen: Ucore Rare Metals errichtet in Kingston (Ontario) eine Anlage zur Trennung seltener Erden. Diese soll unter anderem die Firma Vacuumschmelze in Hanau mit hochreinen Oxiden wie Samarium und Gadolinium beliefern. Die Materialien werden etwa in der Magnetproduktion für Verteidigung und Industrie benötigt.
Zudem entwickelt ein deutsch-kanadisches Konsortium ein KI-gestütztes Verfahren zur Rückgewinnung von Batteriemetallen. Gefördert mit bis zu 642.000 US$, sind daran PH7 Technologies, York University, Fraunhofer IST, TU Braunschweig und H.C. Starck Tungsten beteiligt.
Damit positioniert sich Kanada als verlässlicher Rohstoffpartner mit wachsender Infrastruktur und Nähe zu den USA. Besonders gefragt sind deutsche Technologien in Recycling, Maschinenbau und KI.