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Branchen | Mexiko | Nahrungsmittel

Markttrends

Die Produktion von Nahrungsmitteln steigt in Mexiko stetig. Für deutsche Anbieter von Verpackungsmaschinen und anderen Lösungen bietet das Land einen interessanten Markt.

Von Edwin Schuh | Mexiko-Stadt

Produktion von Nahrungsmitteln steigt

Mexiko produziert Nahrungsmittel (inklusive Tierfutter) im Wert von rund 148,6 Milliarden US-Dollar (US$) sowie Getränke in Höhe von 32,3 Milliarden US$ und gehört damit auch 2022 zu den wichtigsten Herstellern weltweit. Inflationsbereinigt war die Produktion insgesamt rund 2,7 Prozent höher als im Vorjahr. Damit lag die Entwicklung leicht unter dem allgemeinen Wirtschaftswachstum von 3,1 Prozent im Jahr 2022. Allerdings war die Nahrungsmittelproduktion während der Pandemie relativ konstant geblieben und musste daher - im Gegensatz zu zahlreichen anderen Sektoren - keinen Produktionsrückgang aufholen.

Der nordamerikanische Verband der Verpackungsindustrie PMMI (The Accossiation for Packaging and Processing Technologies) gibt den Absatz von Verpackungsmaschinen in Mexiko 2021 mit insgesamt bei 721 Millionen US$ an. Davon entfiel rund die Hälfte auf den Nahrungsmittel- und Getränkesektor. Rund 89 Prozent des Bedarfs an Verpackungsmaschinen wird durch Importe abgedeckt, wobei Deutschland, Italien und die USA die wichtigsten Lieferanten sind. Die restlichen 11 Prozent werden von lokalen Herstellern bedient, die meist technologisch einfachere Produkte anbieten.

Produktion von Nahrungsmitteln und Getränken in Mexiko (in Milliarden US-Dollar; Veränderung in Prozent) *)

2020

2021

Veränderung 2021/2020

Tierfutter

5,4

6,9

4,3

Getreideprodukte und pflanzliche Öle

13,6

16,2

4,3

Zuckerzubereitungen, Schokoladen und weitere Süßwaren

10,5

10,4

-4,4

Obst- und Gemüsezubereitungen

6,0

6,8

4,7

Milch- und Molkereiprodukte

14,8

16,8

1,4

Fleisch und Geflügel

41,7

52,4

3,4

Fisch und Meerestiere

0,9

0,9

0,5

Backwaren und Tortillas

50,4

59,4

0,3

Sonstige Nahrungsmittel

22,7

25,9

2,4

Getränke

42,3

50,8

7,9

Tabakwaren

6,1

8,4

22,7

Gesamt

214,2

255,1

3,7

*) nominale Werte; Umrechnung mit durchschnittlichen Wechselkursen für 2021 (1 US$ = 20,284 mex$) und 2020 (1 US$ = 21,466 mex$); Veränderung real auf mex$-BasisQuelle: Statistikamt INEGI

 

Deutsche Firma mit neuer Vertriebsniederlassung in Mexiko

Marcos Wunder, Geschäftsführer des deutschen Unternehmens Wipotec GmbH für Mexiko und Zentralamerika, berichtet von einer stabilen Geschäftslage. "Trotz der politischen Instabilität sind wir mit unserem Absatz in Mexiko zufrieden", so der deutsch-brasilianische Manager. Das Unternehmen aus Kaiserslautern bietet unter anderem Kontrollwaagen und X-Ray Maschinen für die industrielle Produktion von Lebensmitteln, Pharmazeutika und Kosmetika an. In Mexiko ist das Unternehmen seit Anfang 2022 mit einem eigenen Vertriebsbüro vertreten. "Nachdem zunächst einige bürokratische Hürden etwa bei der Anstellung von Mitarbeitern oder dem Import unserer Maschinen überwunden werden mussten, sind wir inzwischen voll geschäftsfähig", so Wunder.  

Hohe Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln

Nach dem pandemiebedingten Rückgang legte der Handel 2022 in Mexiko deutlich zu. Dem Verband ANTAD (Asociación Nacional de Tiendas de Autoservicio y Departamentales) zufolge expandierten der Einzelhandel nominal um 14 Prozent und der Großhandel um 12,5 Prozent. Die hohe Inflationsrate von 7,8 Prozent im Jahr 2022 relativiert diese Wachstumsraten jedoch. Zudem war die Preissteigerung bei Lebensmitteln und Getränken mit 12,5 Prozent besonders stark. Das reale Wachstum im Handel war daher nur leicht positiv.

Der mexikanische Getränkehersteller Coca-Cola Femsa hat als Reaktion auf die gestiegenen Rohstoffkosten Mitte 2022 seine Preise zwischen 2 und 17 Prozent erhöht, so das Nachrichtenmagazin Expansión. Insbesondere die Preise für Aluminium, Zucker und PET-Kunststoff seien angestiegen, so das Unternehmen. Der Konkurrent Arca Continental hat wegen der Inflation eine Coca-Cola im kleinen 250 Milliliter-Format eingeführt. Auch der Backwarenhersteller Grupo Bimbo, der Teigwarenproduzent Gruma und der Geflügelproduzent Bachoco haben wegen höherer Weizen- und Sojapreise ihre Verkaufspreise angehoben, so Presseberichte. Allgemein liegen umweltfreundlichere Verpackungen im Trend und auch Glasbehälter werden häufiger angeboten.

Stand: Mai 2023

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