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Australien: Lieferkettengesetz
Australien verfügt nicht über ein klassisches Lieferkettengesetz; die zentrale gesetzliche Grundlage bildet vielmehr der Modern Slavery Act 2018. (Stand: 12.09.2025)
Von Jan Sebisch | Bonn
Ein Lieferkettengesetz im engeren Sinne existiert in Australien nicht. Stattdessen bildet der Modern Slavery Act 2018 die zentrale gesetzliche Grundlage für die Wahrung von Menschrechten in Lieferketten. Dieses Gesetz verpflichtet seit 2019 Unternehmen mit einem jährlichen Umsatz von mindestens 100 Millionen australischen Dollar, jährlich ein sogenanntes Modern Slavery Statement zu veröffentlichen. Darin müssen Unternehmen darlegen, welche Risiken moderner Sklaverei und ausbeuterischer Arbeitsbedingungen in ihren Lieferketten bestehen und welche Maßnahmen zur Identifikation und Minimierung dieser Risiken ergriffen werden.
Verbindliche menschrechtliche und umweltbezogene Sorgfaltspflichten sieht das Gesetz jedoch nicht vor. Unternehmen müssen daher in erster Linie auf eine sorgfältige und transparente Berichtserstattung achten, um rechtliche Anforderungen zu erfüllen und zugleich Reputationsrisiken zu vermeiden.