Branchen | Südkorea | Maschinenbau
Rahmenbedingungen
Maschinen und Anlagen mit Ursprung in der EU können zollfrei importiert werden. Die Marktzugangsbedingungen sind zum Teil schwierig.
04.04.2023
Von Frank Robaschik | Seoul
Bei der Einfuhr von Maschinen erhebt Südkorea Zölle von in der Regel 8 Prozent. Seit Juli 2011 findet das Freihandelsabkommen mit der EU Anwendung. Dadurch können seit Juli 2018 alle Maschinen mit Ursprung in der EU zollfrei ins Land eingeführt werden. Informationen zu Normen und Standards in Südkorea können zudem bei der Korean Agency for Technology and Standards eingeholt werden. Für Maschinen gelten unter anderem Vorschriften der Korea Occupational Safety and Health Agency. Die Einhaltung dieser muss gemäß der Korea Certification (KC) gekennzeichnet werden.
Die Marktzugangsbedingungen in Südkorea gelten laut Umfragen unter ausländischen Firmen als herausfordernd. In einer im März 2023 veröffentlichten Unternehmensumfrage der Deutsch-Koreanischen Industrie- und Handelskammer waren 53 Prozent der Firmen mit dem Umfeld bei Gesetzen und Regulierungen unzufrieden. Die diskretionäre Durchsetzung von Regeln bemängeln 51 Prozent. Genauso viele waren unzufrieden mit Zollprozeduren und -prüfungen, 41 Prozent mit Steuersätzen, -prozeduren und -prüfungen und 40 Prozent mit der Transparenz der Politik und deren Umsetzung.
Firmenvertreter bemängeln auch, dass in Südkorea häufig lokale Standards gelten, die in Teilen von den international gebräuchlichen Normen abweichen. Dies kann zu kostspieligen zusätzlichen Genehmigungsprozeduren führen. Ebenso berichten Firmen in einigen Fällen von der Bevorzugung lokaler Lieferanten im Rahmen von Ausschreibungen.
Insgesamt betrug nach Angaben des Public Procurement Systems der Anteil ausländischer Firmen, die den Zuschlag bei öffentlichen Ausschreibungen in Südkorea erhielten, in den ersten elf Monaten 2022 dem Wert nach 1,0 Prozent. Nach mehr als zehn Jahren Freihandelsabkommen etwa mit der EU und den USA erscheint dies als wenig.
Als Faustregel gilt, dass in Sektoren, in denen starke lokale Konkurrenten vorhanden sind, die Marktzugangshemmnisse tendenziell zunehmen. In Bereichen, in denen südkoreanische Firmen auf internationale Nischenprodukte als Vorerzeugnisse angewiesen sind, werden weniger Beeinträchtigungen reklamiert.
Die GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.