Sie sind ein ausländisches Unternehmen, das in Deutschland investieren möchte?

Branche kompakt | Südkorea | Ernährungswirtschaft

Westlicher Lebensstil bietet Chancen für deutsche Nahrungsmittel

Südkorea ist weltweit ein großer Importeur von Nahrungsmitteln. Von der Nachfrage können auch deutsche Anbieter profitieren, wenn sie sich auf Eigenheiten des Marktes einstellen. (Stand: April 2025)

Von Katharina Viklenko | Seoul

Ausblick der Nahrungsmittelindustrie in Südkorea

Bewertung:

  • Zunehmend westlicher Lebensstil der südkoreanischen Konsumenten bringt Chancen für deutsche Lebensmittel.
  • Freihandelsabkommen mit EU erleichtert Marktzugang; bei Käse etwa sinken die Einfuhrzölle.
  • Alternde Gesellschaft bietet Potenzial für Nahrungsergänzungsmittel.
  • Niedrige Fertilitätsrate, schrumpfende Bevölkerung und anspruchsvolle Konsumenten bleiben Herausforderungen.
  • Seit Januar 2025 gilt in Südkorea wieder eine Importsperre für Lieferungen von Schweinefleisch aus Deutschland.

Anmerkung: Einschätzung der Autorin für die kommenden zwölf Monate auf Grundlage von prognostiziertem Umsatz- und Produktionswachstum, Investitionen, Beschäftigungsstand, Auftragseingängen, Konjunkturindizes etc.; Einschätzungen sind subjektiv und ohne Gewähr; Stand: April 2025

  • Markttrends

    Südkoreas Markt hat weiter Potenzial für deutsche Lebensmittel. Konsumenten legen großen Wert auf Convenience und Neuheiten, sodass Anbieter auf aktuelle Trends achten sollten.

    Südkoreas Marktvolumen für Nahrungsmittel und Getränke lag nach Angaben des Ministry of Food and Drug Safety (MFDS) 2023 bei rund 160 Milliarden US$ (US-Dollar). Auf Basis der Inlandswährung entsprach dies einem marginalen Rückgang von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf US-Dollar-Basis schrumpfte es um 1,3 Prozent. Dabei ist die Vergleichsbasis hoch: Noch 2021 und 2022 wuchs das Marktvolumen auf Won-Basis zweistellig.

    Steigende Preise sorgen für Wachstum

    Von 2014 bis 2023 ist das Marktvolumen auf Basis der Inlandswährung gemäß MFDS jährlich durchschnittlich um 3,5 Prozent gewachsen. Die Entwicklung dürfte auch in den kommenden Jahren anhalten. Marktforscher von Statista Markets Insights prognostizieren, dass die Umsätze der Branche 2025 bis 2030 auf Dollar-Basis durchschnittlich um 5,4 Prozent pro Jahr steigen. Zwar fragen ältere Konsumenten vermehrt Nahrungsmittelergänzungsmittel nach, allerdings begrenzen die Alterung und das Schrumpfen der Bevölkerung zugleich das Wachstum bei Nahrungsmitteln insgesamt. Allerdings treiben höhere Kosten bei Rohstoffen und Energie die Preise an, was wiederum den Marktwert wachsen lässt. 

    Südkoreaner zahlen viel für Lebensmittel

    Der Einzelhandelsumsatz mit Nahrungsmitteln und Getränken betrug 2024 laut Statistics Korea etwa 132 Milliarden US$. Die Aussichten für die Branche sind gut. Koreaner verfügen über eine hohe Kaufkraft und geben im internationalen Vergleich viel für Nahrungs- und Genussmittel aus. Im Durchschnitt lagen die monatlichen Ausgaben für Lebensmittel und Getränke pro Kopf 2024 bei fast 155 US$. Hinzu kommen Ausgaben in der Gastronomie in Höhe von 216 US$.

    Der Großteil der Ausgaben entfällt auf Fleisch, Obst, Gemüse, Fisch und Meeresfrüchte. Weniger verzehrt werden Molkereiprodukte. Der westlichere Lebensstil treibt die Nachfrage nach Käse oder Brot an. 

    Nahrungsergänzungsmittel mit Potenzial

    Seit Jahren wächst das Segment der Nahrungsergänzungsmittel kräftig. Das Segment profitiert auch von der rapiden Alterung der Bevölkerung. Die Coronapandemie befeuerte den Markt zusätzlich. Im Jahr 2023 erreichte das Marktvolumen fast 4 Milliarden US$. Das MFDS geht für die kommenden Jahre weiter von einem starken Wachstum aus. Südkorea importiert überwiegend Vitamine und Probiotika.

    Kochboxen, funktionelle Getränke und Zuckerersatz im Trend

    Koreas Haushalte werden immer kleiner: Damit sind kleinere Portionen stärker gefragt und der Markt für Fertiggerichte wächst. Koreanische Konsumenten legen großen Wert auf Neuheiten und Convenience. So liegen Kochboxen (Meal Kits) im Trend, die ein Set von vorportionierten Zutaten für eine hausgemachte Mahlzeit beinhalten. Zudem hat sich der Online-Einkauf von Lebensmitteln etabliert.

    Auch bei Getränken müssen Anbieter bei Trends mitgehen: Beliebt sind etwa funktionelle Getränke, die nicht nur den Durst löschen, sondern gesundheitsfördernd wirken sollen. Bei Getränken und Nahrungsmitteln etablieren sich zunehmend Produkte mit hohem Proteingehalt und zuckerfreie Produkte mit alternativen Süßungsmitteln und weniger Kalorien. 

    Aktuell gibt es Investitionsprojekte bei der Herstellung von Instantnudeln, Tiefkühlprodukten, Fertiggerichten und Soßen sowie im Bereich Logistik. Der Fokus liegt aufgrund der schwächeren inländischen Nachfrage auf dem Export. Auch die Regierung will die Rolle von "K-Food" (koreanische Küche) stärken und Ausfuhren bis 2027 auf 23 Milliarden US$ steigern. Zudem bauen koreanische Anbieter Anlagen im Ausland aus.

    Ausgewählte Investitionsvorhaben bei Nahrungsmitteln und Getränken in SüdkoreaIn Millionen US-Dollar
    Firma

    Summe

    ProjektstandAnmerkung
    Harim

    305,8

    Ankündigung im Mai 2023; Fertigstellung bis 2026Bau einer Produktionsanlage für gefrorene Nahrungsmittel und Instant-Reis sowie Logistikzentrum im Industrial Complex in Iksan (Provinz Nord-Jeolla)
    Lotte Wellfood 1

    169,7

    Absichtserklärung im Oktober 2023; Erweiterung bis 2026Erweiterung der bestehenden Produktionsanlage für Speiseeis in Cheonan (Provinz Süd-Chungcheong) zur weltgrößten Eisfabrik des Landes
    Nongshim

    166,2 

    Ankündigung im Juni 2024; Fertigstellung bis Oktober 2027Bau eines Logistikzentrums für Instantnudeln in Ulsan
    Lotte Wellfood 1

    161,3

    Ankündigung im März 2024; Fertigstellung bis Juni 2026Erweiterung der Produktion in zweitem Werk und des zentralen Logistikzentrums in Pyeongtaek
    Nongshim

    143,2

    Ankündigung im September 2024; Fertigstellung im 1. Halbjahr 2026Bau von Werk im Noksan National Industrial Complex in Busan; drei Produktionslinien mit Kapazität von 500 Millionen Packungen Instantnudeln pro Jahr; ausschließlich für Export; erstes Korea-Werk des Herstellers seit 17 Jahren 
    Otoki 2

    120,0

    Ankündigung im Dezember 2023; Fertigstellung bis Januar 2027Neubau der alten Fabrik für Soßen und Fertiggerichte in Anyang (Provinz Gyeonggi)
    Dongwon F&B

    112,0

    Ankündigung Ende 2024; Fertigstellung Januar 2026 (Tiefkühlgerichte) sowie April 2026 (Milchprodukte)Bau von Produktionsanlage für Tiefkühl- und Kühlgerichte in Nähe von Jincheon (Provinz Nord-Chungcheong) sowie Milchgetränke (Ort noch unbekannt)
    SPC Samlip

    70,0

    Ankündigung im November 2024; Fertigstellung bis November 2026Erweiterung der Produktionsanlagen für Backwaren in Cheongju (Provinz Nord-Chungcheong) 
    1 ehemals Lotte Confectionary, Umbenennung nach Fusion mit Lotte Foods 2022; 2 auch Ottogi, Umbenennung im Englischen zu Otoki im August 2024.Quelle: Pressemeldungen 2025; Angaben der Unternehmen 2025; Recherchen von Germany Trade & Invest

    Importe 2024 leicht rückläufig

    Südkorea ist auf Einfuhren angewiesen und hat bei Lebensmitteln unter den OECD-Ländern eine der niedrigsten Selbstversorgungsraten. Das Land blieb 2023 der weltweit fünftgrößte Importeur von Nahrungsmitteln außerhalb Europas. Die Bezüge von Lebensmitteln summierten sich 2024 auf knapp 34 Milliarden US$, bei Getränken auf 1,3 Milliarden US$.

    3. Rang

    In Asien-Pazifik ist Südkorea nach China und Japan der drittgrößte Importeur von Nahrungsmitteln und Getränken.

    Bedeutende Importsegmente sind Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte. Wachstum gab es 2024 bei Einfuhren von Fleisch, Kaffee sowie Back- und Süßwaren. Die Einfuhren von Käse und Quark brachen um ein Viertel gegenüber dem Vorjahr ein. Bei Kaffee legt die Nachfrage kontinuierlich zu: Südkorea war 2023 noch vor China der viertgrößte außereuropäische Importeur weltweit. Insgesamt gingen Südkoreas Einfuhren von Lebensmitteln 2024 auf Dollar-Basis um 1,8 Prozent zurück.

    Die Bezüge von alkoholischen Getränken sanken 2024 kräftiger als die von Getränken insgesamt. Der Wachstumstrend bei Weinimporten stieß 2023 und 2024 an Grenzen. Die geringere Produktion sorgte für ein deutlich sinkendes Angebot, was sich auch in weniger südkoreanischen Einfuhren widerspiegelte. Einfuhren von Bier betrugen 2024 nur rund zwei Drittel des Höchstwerts von 2018. Die Umstellung der Besteuerung im Jahr 2020 kommt dabei inländischen Bieren zugute. Insgesamt wächst die Nachfrage nach alkoholfreien Getränken aus dem Ausland beständig, auch wenn die Importe 2024 zurückgingen.

    Gute Absatzchancen für deutsche Anbieter

    Produkte aus Deutschland standen 2024 für 2,3 Prozent der südkoreanischen Nahrungsmittelimporten. Die Einfuhren erreichten den Rekordwert von 777 Millionen US$. Die ohnehin herausragende Stellung bei Kindernahrung baute Deutschland 2024 auf einen Marktanteil von fast 51 Prozent weiter aus. Bedeutende Marktanteile haben deutsche Anbieter auch bei Molkereiprodukten, Nahrungsergänzungsmitteln sowie Back- und Süßwaren. 

    Achtung! Nach einem Fall von Maul- und Klauenseuche in Brandenburg gilt in Südkorea seit Januar 2025 erneut eine Importsperre für Schweinefleisch aus Deutschland. Schon zwischen Herbst 2020 und Sommer 2023 waren Lieferungen verboten, damals aufgrund eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest. Bis 2020 war die Bundesrepublik der zweitwichtigste Lieferant von Schweinefleisch nach Südkorea. Die Einfuhren aus Deutschland konnten sich 2024 vorübergehend erholen.

    Ausgewählte Importe von Nahrungsmitteln aus Deutschland In Millionen US-Dollar; Veränderung in Prozent
    Segment

    2020

    2023

    2024

    Veränderung 2024/2023

    Nahrungsmittel gesamt

    754,9

    682,3

    777,0

    13,9

    Schweinefleisch 1

    289,8

    4,0

    152,2

    3.662,2

    Molkereiprodukte

    96,4

    174,7

    117,1

    -32,9

      Käse und Quark

    54,4

    120,3

    59,4

    -50,7

    Schokolade, Kekse, Zuckerwaren

    97,4

    101,0

    108,0

    6,9

    Kindernahrung

    35,9

    43,8

    46,0

    5,1

    Kaffee

    39,2

    19,4

    12,9

    -33,8

    Nahrungsergänzungsmittel 2

    83,2

    206,0

    k.A.

    -2,5

    1 zwischen September 2020 und Sommer 2023 bestand in Südkorea eine Importsperre für deutsches Schweinefleisch; 2 abweichende Veränderungsrate 2023/2022.Quelle: MFDS 2024; KITA 2025

    Inzwischen ist im Land eine breite Palette an deutschen Lebensmitteln verfügbar. Bei Getränken gilt das auch für Bier, Wein und Sekt. Getränkelieferungen nach Südkorea sanken 2024 kräftig. Neben Frucht- und Gemüsesäften sowie Limonaden verlor Deutschland bei Bier am meisten Marktanteile und rutschte auf Rang 8 der wichtigsten Lieferländer ab.

    Ausgewählte Importe von Getränken sowie Frucht- und Gemüsesäften aus DeutschlandIn Millionen US-Dollar; Veränderung in Prozent
    Segment

    2020

    2023

    2024

    Veränderung 2024/2023

    Getränke gesamt

    33,9

    40,8

    34,4

    -15,7

    Bier

    17,7

    13,6

    10,1

    -25,9

    Wein

    3,1

    10,6

    9,9

    -6,4

    Limonade

    8,5

    10,9

    9,3

    -14,7

    Gemüse-, Fruchtsäfte

    11,7

    10,3

    7,6

    -26,3

    Quelle: KITA 2025

    Von Katharina Viklenko | Seoul

  • Branchenstruktur

    Südkoreas Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie ist leistungsfähig. Ausländische Firmen produzieren teils im Land. Unternehmen aus den USA greifen häufig auf Franchising zurück.

    Nach Angaben des Ministry of Food and Drug Safety (MFDS) belief sich die Produktion von Nahrungsmitteln und Getränken einschließlich der Viehzucht und Fischerei in Südkorea im Jahr 2023 auf 135,6 Milliarden US-Dollar (US$). Das ist eine Steigerung auf Basis der Inlandswährung um fast 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auf verarbeitete Nahrungsmittel entfielen dabei 81,9 Milliarden US$.

    Die Nahrungsmittelindustrie stellte 2023 laut der Bank of Korea 4,5 Prozent der Bruttowertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes in Südkorea. Dies entsprach 1,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

    Insgesamt gab es in der Nahrungsmittelindustrie 2022 laut Statistics Korea etwa 6.300 Betriebsstätten mit rund 290.000 Mitarbeitern in Betrieben ab zehn Werksangehörigen. Hinzu kamen circa 280 Betriebe zur Getränkeherstellung mit fast 19.000 Mitarbeitern. Wichtige Segmente der Produktion sind Fleischwaren, Molkereiprodukte und Getränke. In den vergangenen zehn Jahren wuchs vor allem die Produktion von Nahrungsergänzungsmitteln und Fertiggerichten kräftig.

    CJ, Nongshim und Otoki dominieren Produktion

    In der Herstellung von Nahrungsmitteln sind vor allem die südkoreanischen Unternehmensgruppen CJ Cheil Jedang und Nongshim als umsatzstärkste Akteure zu nennen. Daneben zählen Otoki (auch Ottogi, Umbenennung im Englischen 2024), Lotte Wellfood (Fusion aus Lotte Confectionary und Lotte Foods), Daesang, Dong Suh Food und Paris Croissant zu den großen Herstellern.

    Im Jahr 2023 haben unter den bedeutenden Herstellern Lotte Wellfood und Samyang Foods weniger produziert als noch 2022. Andere Anbieter haben ihre Produktion ausgeweitet, darunter Nongshim, Daesang und Dong Suh Food. Einen rasanten Aufstieg erlebte von 2020 bis 2022 Samyang Foods, das zum Samyang Roundsquare-Konzern gehört. Samyang Foods verdoppelte seine Produktion innerhalb von nur zwei Jahren nahezu. Im Jahr 2023 sank der Umsatz zwar leicht, schoss aber 2024 auf Basis der Inlandswährung um 45 Prozent nach oben.

    Kräftigen Zuwachs bei der Herstellung verzeichnete in den vergangenen Jahren auch Samyang Corporation, die sich mit den Instantnudeln "Buldak Ramen" als "K-Food" großer Beliebtheit erfreut. Vor allem die "Fire Noodle Challenge" in den sozialen Medien, bei der eine Schüssel der sehr scharfen Nudeln vor laufender Kamera gegessen wird, sorgt für Aufmerksamkeit.

    Ausländische Firmen spielen begrenzte Rolle in Produktion

    Ausländische Branchenunternehmen sind vor allem im Getränkebereich aktiv. Coca-Cola und die Brauerei Oriental Brewery (OB) sind mit eigener Produktion in Südkorea vertreten. OB gehört inzwischen zum belgischen Brauereikonzern AB InBev. Die mengenmäßige Getränkeherstellung reicht laut MFDS nicht an die lokalen Anbieter HiteJinro und Lotte Chilsung Beverage heran. Nongshim produziert seit 1997 das Fruchtsaftgetränk Capri-Sun in einem Werk in Anseong in der Provinz Gyeonggi.

    In Südkorea produzieren zudem ausländische Firmen aus unterschiedlichen Nahrungsmittelsegmenten im Joint Venture mit südkoreanischen Partnern. Dazu gehören unter anderem Baskin Robbins, Danone, Dunkin' Donuts, Kraft und Kellogg's (heute Kellanova). Nestlé und der südkoreanische Lebensmittelkonzern Lotte Wellfood gaben im März 2025 jedoch bekannt, dass sie ihr Joint Venture Lotte-Nestle Korea zum Ende des 1. Quartals 2026 auflösen. Das 50:50-Joint-Venture war 2014 gegründet worden und stellt neben Nahrungsmitteln und Getränke auch Tierfutter her.

    Ausgewählte Nahrungsmittelhersteller mit ausländischer Beteiligung in Südkorea
    UnternehmenDetails zur Produktion
    Baskin Robbins (BR Korea)1Werk in Eumseong (Provinz Nord-Chungcheong)
    Coca Cola BeverageWerke in Yeoju (Provinz Gyeonggi), Yangsan (Provinz Süd-Gyeongsang) und Gwangju (Provinz Süd-Jeolla)
    Danone PulmuoneWerk in Muju (Provinz Süd-Jeolla)
    Dunkin' Donuts (BR Korea)1Werk in Anyang (Provinz Gyeonggi)
    HY (früher Korea Yakult)2Werk für Milchprodukte in Nonsan (Provinz Süd-Chungcheong)
    Kraft Heinz KoreaWerk in Incheon (Provinz Gyeonggi)
    Lotte-Nestle Korea3Werk in Cheongju (Provinz Nord-Chungcheong)
    Nongshim KelloggWerk in Anseong (Provinz Gyeonggi)
    Oriental BreweryWerk in Gwangju (Provinz Süd-Jeolla), produziert auch Hoegaarden und Budweiser
    1 BR Korea ist ein Joint Venture von SPC und Dunkin Inc.; 2 inzwischen in koreanischem Besitz; 3 Joint Venture wird zum 1. Quartal 2026 aufgelöst.Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest

    Firmen aus den USA sind wichtige Franchise-Geber

    Wichtige ausländische Franchise-Geber sind Burger King, McDonald’s, Subway, Baskin Robbins und Dunkin‘ Donuts (beide über BR Korea als Joint Venture mit SPC), Domino’s Pizza, Pizza Hut, Papa John’s, Kentucky Fried Chicken und Krispy Kreme (mit Lotte GRS). Gong Cha aus Taiwan ist ebenfalls präsent. Kurzzeitig war auch Vapiano aus Deutschland in Südkorea vertreten.

    Große südkoreanische Franchise-Geber sind Lotte GRS (unter anderem Lotteria, Angel-in-us) und SPC (Paris Baguette, Paris Croissant, Shake Shack, Eggslut, Caffe Pascucci, Jamba Juice etc.). Die SPC-Gruppe übernahm nach Meldungen der südkoreanischen Presse im Juni 2022 den französischen Franchise-Geber für Sandwich- und Salatrestaurants Lina's.

    Ausgewählte Franchise-Geber in Südkorea
    SegmentAnbieter/Ketten
    Burger, SandwichesLotteria, Burger King (USA), McDonald’s (USA), Mom’s Touch, Subway (USA), No Brand Burger
    PizzaDomino’s Pizza (USA), Pizza Hut (USA), Papa John’s (USA), Mr. Pizza, Pizza Maru, Pizza School, Shinsegae Food (No Brand Pizza)
    BackwarenParis Baguette, Tous Les Jours
    KaffeehäuserStarbucks1, Ediya Coffee, Twosome Place, Hollys, Mega Coffee, Paik's Coffee, Compose Coffee2
    DonutsDunkin’ Donuts (USA), Krispy Kreme (USA)
    1 Starbucks hat 2021 Mehrheit am Joint Venture Starbucks Korea an Shinsegae abgegeben, daneben hat sich ein Investitionsfonds aus Singapur beteiligt; 2 Jollibee kündigte im Juli 2024 an, die Mehrheit an Compose Coffee zu übernehmen. Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest

    Export von Lebensmitteln gewinnt an Bedeutung

    Südkoreas Ausfuhren von Nahrungsmitteln und Getränken legten 2024 um 6,3 Prozent auf 9,6 Milliarden US$ zu. Das entspricht einem Anteil am Gesamtexport von 1,4 Prozent. Wichtigstes Exportprodukt des Landes sind Fertignudeln ("Ramyeon"), deren Ausfuhr 2024 erstmals die Marke von 1 Milliarde US$ überschritt. Die Lieferungen gehen hauptsächlich in die Region Asien-Pazifik. Wichtigste Absatzmärkte für südkoreanische Lebensmittel und Getränke sind 2024 die USA (18,2 Prozent), China (17,4 Prozent), Japan (13,7 Prozent), Vietnam (7,2 Prozent) und die Sonderverwaltungsregion Hongkong (3,6 Prozent).

    Lange Zeit war Japan als Absatzmarkt auf Rang 1, wurde aber 2020 von China abgelöst. Im Jahr 2023 überholten die USA zunächst Japan und 2024 dann China. Damit sind sie erstmals bedeutendster Käufer von südkoreanischen Nahrungsmitteln und Getränken.

    "K-Food" als Verkaufsargument

    Die Regierung will Exporte der Lebensmittelindustrie kräftig anschieben und setzt sich ambitionierte Ziele. Die Ausfuhren werden als "K-Food" vermarktet und knüpfen damit an die Popularität südkoreanischer Filme und Musik im Ausland an. Bis 2027 sollen die Ausfuhren so auf rund 23 Milliarden US$ steigen.

    Im Ausland betreiben südkoreanische Firmen etwa Werke für Instantnudeln und Süßwaren. Unter anderem der Branchenprimus CJ Cheil Jedang will mehr in Forschung und Entwicklung investieren, um seine Position in den USA und Europa zu festigen. Einzelne Firmen setzen aber bewusst auf die "Made in Korea"-Strategie anstatt im Ausland zu fertigen. Angekündigte US-Zölle werden damit Anbieter im Lebensmittelbereich treffen. Dazu gehört etwa Samyang Foods, das 2024 laut eigener Meldung 77 Prozent seiner Umsätze im Ausland erzielte und über keine US-Fabrik verfügt.

    Von Katharina Viklenko | Seoul

  • Rahmenbedingungen

    Nahrungsmittel profitieren von weiteren Zollsenkungen im Rahmen des Freihandelsabkommens mit der EU. Seit Januar 2025 gilt wieder ein Importstopp für deutsches Schweinefleisch.

    Lieferanten von Nahrungsmitteln und Getränken gehören zu den größten Nutznießern des Freihandelsabkommen zwischen der EU und Südkorea. Dieses wird seit Juli 2011 angewendet. In den kommenden Jahren fallen viele der verbliebenen Zölle. Mengenmäßige Kontingente bestehen derzeit noch für Milch und Rahm, Quark und Käse, Honig sowie Malz und Braugerste. Bis die jeweilige Kontingentsmenge erreicht ist, können die Waren zollbegünstigt eingeführt werden. Für Mehrmengen gilt der normale Zollsatz. Weitere Auskunft zu Fragen rund um die Aus- und Einfuhr von Waren in die EU gibt die Access2Markets-Datenbank der EU-Kommission, die auch die Regularien des Freihandelsabkommens berücksichtigt.

    Dennoch kann es für die Branche durchaus relevante Gesetzesänderungen geben. So wandelte Südkorea 2020 die Besteuerung von Bier auf eine Steuer pro Liter um. Diese machte inländische Biere wettbewerbsfähiger. Bei Bier und Wein erhebt Südkorea neben der Mehrwertsteuer eine Alkohol- und eine Bildungssteuer.

    MFDS für Lebensmittelsicherheit zuständig

    Um Nahrungsmittel nach Südkorea exportieren zu dürfen, muss sich der Herstellungsbetrieb beim Ministry of Food and Drug Safety (MFDS) registrieren. Die Registrierung kann online erfolgen. Sie gilt zwei Jahre und kann dann erneuert werden. Südkoreanische Behörden verlangen dabei laut Informationen von Marktkennern im internationalen Vergleich sehr genaue Inhaltsangaben der Produkte.

    Nahrungsmittel müssen neben der Bezeichnung mit einer Herstellerangabe versehen sein. Ferner werden das Herstellungs- und Mindesthaltbarkeitsdatum sowie eine Mengenangabe, eine Liste der Inhaltstoffe und Angaben zum Nährwert gefordert. Weiterführende Informationen zur Etikettierung gibt es auf der Website des MFDS.

    Seit 2015 erkennt Südkorea die Zertifizierung von Bioprodukten aus der EU an und die EU von solchen aus Südkorea. Weitere Details sowie das notwendige Formular finden sich auf der Seite des Quality Management Service for National Agricultural Products des Ministry MAFRA.

    09.09.2024 Einfuhrbestimmungen
    Zoll und Einfuhr kompakt - Südkorea

    Zoll und Einfuhr kompakt - Südkorea gibt Exporteuren einen Kurzüberblick über Einfuhrverfahren, Warenbegleitdokumente, zu zahlende Abgaben sowie Verbote und Beschränkungen. 

    Fleischimport aus Deutschland wieder gestoppt

    Die Einfuhr von Schweinefleisch aus Deutschland nach Südkorea war seit September 2020 wegen der Infektion eines Wildschweins mit der Afrikanischen Schweinepest untersagt. Nach langen Verhandlungen der EU-Kommission wurde das strenge Importverbot für deutsches Schweinefleisch von Südkorea zum Sommer 2023 aufgehoben. Der Nachweis eines Falls von Maul- und Klauenseuche in Brandenburg im Januar 2025 sorgte jedoch dafür, dass Südkoreas Zoll Importe von Schweinefleisch aus Deutschland wieder sperrte.

    Im Jahr 2019 öffnete Südkorea erstmals seit fast 20 Jahren seinen Markt für Rindfleisch für einige europäische Länder. Dänemark und die Niederlande waren die ersten, die davon profitierten.

    Germany Trade & Invest stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nicht tarifären Handelshemmnissen zur Verfügung.

    Von Katharina Viklenko | Seoul

  • Kontaktadressen

    Bezeichnung

    Anmerkungen

    Germany Trade & Invest

    Außenhandelsinformationen für die deutsche Exportwirtschaft

    AHK Südkorea

    Anlaufstelle für deutsche Unternehmen

    Ministry of Agriculture, Food and Rural Affairs

    Ministerium für Landwirtschaft, Nahrungsmittel und ländliche Angelegenheiten

    Ministry of Food and Drug Safety

    Zuständiges Ministerium für Nahrungsmittelsicherheit

    Seoul Food and Hotel

    Messe; nächster Termin: voraussichtlich Juni 2026; Kintex, Goyang

    Coex Food Week

    Messe; nächster Termin: 29.10.-1.11.2025; Coex, Seoul

     

nach oben
Feedback
Anmeldung

Bitte melden Sie sich auf dieser Seite mit Ihren Zugangsdaten an. Sollten Sie noch kein Benutzerkonto haben, so gelangen Sie über den Button "Neuen Account erstellen" zur kostenlosen Registrierung.