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Zollbericht Welt Freihandelsabkommen (Warenursprung, Präferenzen)

Steigende Anzahl und Komplexität regionaler Handelsabkommen

Im ersten Quartal 2023 traten sechs weitere Regional Trade Agreements (RTAs) in Kraft. Damit gibt es 360 Handelsabkommen weltweit.

Von Melanie Hoffmann | Bonn

Regionale Handelsabkommen sind völkerrechtliche Verträge, die den freien Handel ohne Handelshemmnisse zwischen zwei oder mehreren Vertragspartnern anstreben.

Handelsabkommen gewinnen an Komplexität

Zwar besteht der Kern der Handelsabkommen noch immer in der Liberalisierung des Warenhandels, jedoch nehmen die neueren Handelsabkommen immer mehr an Tiefe und Komplexität zu. Die Abkommen der letzten Jahre enthalten beispielsweise Regelungen zum Dienstleistungshandel, Investitionsschutz oder auch Urheberrecht.

Zahl der in Kraft getretenen Handelsabkommen steigt stetig

Im Laufe der Jahren haben die Handelsabkommen aber nicht nur an Tiefe und Komplexität zugenommen, sondern auch die Zahl der in Kraft getretenen Handelsabkommen ist gestiegen. Im ersten Halbjahr 2023 wurden der Welthandelsorganisation (WTO) sechs neue Handelsabkommen gemeldet. Damit sind derzeit 360 Handelsabkommen weltweit in Kraft. Folgende Handelsabkommen wurden der WTO zwischen Januar und Juni 2023 gemeldet:

  • Kolumbien - Israel
  • Indonesien - Republik Korea
  • Republik Korea - Kambodscha
  • Vereinigtes Königreich - Australien
  • Vereinigtes Königreich - Neuseeland
  • Türkei - Montenegro

Die neu gemeldeten Handelsabkommen decken den Waren- sowie Dienstleistungshandel (Trade in Goods & Services) ab.

Staaten schließen überwiegend bilaterale Freihandelsabkommen 

Aus der aktuellen von der WTO veröffentlichten Statistik geht ebenfalls hervor, dass 88 Prozent der 360 Handelsabkommen sogenannte Freihandelsabkommen und nur fünf Prozent Zollunionen darstellen. Die verbleibenden sieben Prozent sind sogenannte Partial Scope Agreements. Darüber hinaus zeigt die Statistik, dass 82 Prozent der 360 Handelsabkommen auf bilateraler Ebene und lediglich 18 Prozent auf plurilateraler Ebene geschlossen wurden. 64 Prozent der 360 Handelsabkommen stellen überregionale Handelsabkommen dar. Dass der Großteil der Handelsabkommen sogenannte Cross-Regional RTAs darstellt, spiegelt sich auch in den jüngst gemeldeten Handelsabkommen wider.

Die Europäische Union ist der "biggest user of RTAs" 

Mit 45 Regionalen Handelsabkommen führt die Europäische Union (EU) als Staatenverbund die Liste der größten Nutzer an. Dicht gefolgt vom Vereinigten Königreich mit 38 RTAs und den Staaten der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) mit 35 RTAs. 

Europa kommt damit auf derzeit 163 notifizierte und gültige RTAs. Asien (Ost- und Westasien) kann dagegen auf 128, Südamerika auf 71, Nordamerika auf 50, Zentralamerika auf 42, Afrika auf 47 und Ozeanien auf 32 RTAs zurückgreifen.

Quelle und weitere Informationen: Regional Trade Agreements Facts & Figures

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