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Am 1. März 2022 setzte die Nationalbank von Belarus den Leitzinssatz auf 12 Prozent pro Jahr herauf. Dem war eine historische Abwertung des belarussischen Rubels vorausgegangen.
01.03.2022
Von Edda Wolf | Bonn
Zum 1. März 2022 erhöhte die Nationalbank von Belarus den Refinanzierungssatz um 2,75 Prozentpunkte auf 12 Prozent pro Jahr. Zuletzt lag der Leitzins im Juli 2017 auf diesem Niveau. Die Aufsichtsbehörde wird die Situation weiterhin beobachten und gegebenenfalls weitere Maßnahmen veranlassen.
Zuvor hatte die Zentralbank von Russland am 28. Februar 2022 ihren Leitzins von 9,5 auf 20 Prozent pro Jahr angehoben. Damit reagierte sie auf die harten Sanktionen von EU, USA und Japan gegen den russischen Finanzsektor, die die russische Zentralbank und die wichtigsten russischen Banken betreffen.
Aufgrund der Sanktionen brach der Wechselkurs des russischen Rubels am 28. Februar 2022 ein. Der Absturz am russischen Devisenmarkt führte auch zu einer starken Abwertung des weißrussischen Rubels. Zumal die Europäische Union und die USA aktuell an neuen Sanktionen gegen Belarus arbeiten, weil das Land den russischen Truppen als Aufmarschgebiet im Ukrainekrieg dient.
Zunächst wurde der Handel an der Minsker Devisen- und Wertpapierbörse am 28. Februar 2022 um eine Stunde verschoben. Danach kletterten der US-Dollar und der Euro auf historische Höchststände. Nach Angaben der Börse stieg der US-Dollarkurs gegenüber dem belarussischen Rubel um 11,4 Prozent auf 3,0744 Rubel je US-Dollar. Der Wechselkurs des Euro legte um 11,1 Prozent auf ein Niveau von 3,4299 Rubel je Euro zu. Der Kurs des russischen Rubels fiel um 9,77 Prozent und betrug am Ende des Börsentages 2,9757 weißrussische Rubel je 100 russische Rubel.