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Politische Ziele

Griechenland will bis 2030 rund 64 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien speisen. Dafür sollen etwa 9 Milliarden Euro in PV- und Windprojekte fließen.

Von Michaela Balis | Athen

Bis 2030 sollen zwei Drittel des Stroms aus erneuerbaren Energien kommen

Der Nationale Energie- und Klimaplan (NECP) setzt ehrgeizige Klima- und Energieziele: Bis 2030 soll der Anteil der erneuerbaren Energien am gesamten Bruttoendenergieverbrauch auf 35 Prozent steigen von 19,7 Prozent im Jahr 2019.

Gleichzeitig sollen bis 2030 64 Prozent des Stroms aus Solar-, Wind- und Wasserenergie stammen, von aktuellen rund 33-35 Prozent. Dafür sollen bis 2030 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 7 Gigawatt - von rund 3,7 Gigawatt im Jahr 2020- und Fotovoltaikanlagen (PV) mit einer Leistung von 7,7 Gigawatt -von rund 3 Gigawatt - installiert sein. Für die Realisierung der Projekte sollen auch EU-Mittel genutzt werden, zum Beispiel aus dem europäischen Wiederaufbaufonds oder aus den EU-Partnerschaftsverträgen (ESPA).

In den ersten elf Monaten des Jahres 2020 waren Erdgas und erneuerbare Energien die wichtigsten Quellen bei der Stromerzeugung. Die Abschaltung der Kohlekraftwerke im Rahmen der Dekarbonisierung führte zur einem Einbruch des Kohleanteils bei der Stromerzeugung von 31 Prozent im Jahr 2017 auf rund 11 Prozent im Jahr 2020.

Anteil Solarkraft an der Nettostromerzeugung Januar-November 2020 (in Gigawattstunden und Prozent)

Kennzahlen

Nettostromerzeugung 1)

Anteil 

Gas

16.073,0

35,1

Kohle

4.892,0

10,7

Erneuerbare Energien

16.203,0

35,4

.Wasserkraft 2)

3.179,4

6,9

.Windkraft

7.689,7

16,8

.Solar

3.952,9

8,6

.Biomasse

383,0

0,8

.Andere

998,0

2,2

Kernenergie

-

-

Öl

-

-

Andere (Importe)

8.603,0

18,8

Gesamt

45.771,0

100

1) im verbundenen kontinentalen System, 2) Inklusive großer WasserkraftwerkeQuelle: ADMIE, DAPEEP

Eindrucksvolle hohe Anzahl von Anträgen für neue Anlagen

Die Pläne scheinen realistisch: Bei den Ausschreibungen, die  zwischen 2018 und 2020 stattgefunden haben, erhielten PV- und Windenergieprojekte mit einer kombinierten Leistung über 2,7 Gigawatt den Zuschlag, meldet die griechischen Energieregulierungsbehörde RAE.

Außerdem haben Anlagen mit einer Gesamtleistung von 2,4 Gigawatt bereits eine Installationsgenehmigung und weitere 5,8 Gigawatt-Anlagen verfügen über eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP).

In der RAE-Genehmigungsrunde vom Dezember 2020 beantragten 1.286 PV-Projekte mit einer Gesamtleistung von 36,3 Gigawatt eine Stromerzeugerbestätigung. 

Das bedeutet noch lange nicht, dass alle Anlagen gebaut werden. Marktexperten gehen davon aus, dass ein hoher Anteil nicht bis zur Bauphase kommt, sei es aus finanziellen Gründen, oder weil ländliche Flächen für die Installation der Anlagen mehrmals in verschiedenen Anträgen angegeben wurden. Viele Projekte werden erfahrungsgemäß auch bei der Umweltverträglichkeitsprüfung scheitern. 

Das griechische Umwelt- und Energieministerium beschloss die Verlängerung des erfolgreichen Ausschreibungsmodells für Erneuerbare-Energien-Anlagen bis 2024. Ausschreibungen sind fortan auch für Projekte zwischen 6 und 500 Kilowatt vorgesehen.

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