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Branchen | Serbien | Maschinenbau

Branchenstruktur

Maschinenbauerzeugnisse sind für Serbien ein Exportschlager. Dafür sorgen vor allem ausländische Investoren.

Von Martin Gaber | Belgrad

Der Maschinen- und Anlagenbau in Serbien hat eine lange Tradition. Durch den Zerfall Jugoslawiens in den 1990er Jahren hat die Branche aber stark gelitten. Heute prägen vor allem Kleinst- und Kleinunternehmen sowie ausländische Investoren die Branche.

Produktion in den wichtigsten Maschinenbausparten in Serbien (in Millionen Euro)

Sparte

Jahr 2021

Pumpen und Kompressoren

225

Maschinen (allgemein)

189

Kühl- und Lüftungsanlagen

145

Maschinen für Hub- und Erdarbeiten

129

Beförderungsmittel

101

Metallbearbeitungsmaschinen

84

Landwirtschaftliche Maschinen

62

Maschinen für die Lebensmittelindustrie

55

Quelle: Serbische Entwicklungsagentur RAS

Kleinst- und Kleinunternehmen prägen das verarbeitende Gewerbe

In Serbiens verarbeitender Industrie waren laut der nationalen Statistikbehörde 2019 knapp 16.000 Unternehmen registriert. Jeder dritte Beschäftigte arbeitet in diesem Bereich. Innerhalb des verarbeitenden Gewerbes machen die Lebensmittelproduktion, Metallverarbeitung und Holzverarbeitung den größten Teil der Unternehmen aus. Die meisten Firmen sind Kleinst- (bis zu 10 Beschäftigte) und Kleinunternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten. Zusammen machen sie rund 92 Prozent der verarbeitenden Betriebe in Serbien aus.

Nur wenige originär serbische Maschinen- und Anlagenbauer bieten eigene Maschinen und Anlagen an. Einer der bekanntesten ist Grindex aus Kikinda. Grindex ist auf die Fertigung von Schleifmaschinen spezialisiert, produziert aber auch Sondermaschinen.

Den Sprung vom Werkzeug- zum Anlagenbauer hat das Unternehmen Inmold aus Požega geschafft. Inmold produziert Werkzeuge für den Kunstoff- und Metallspritzguss. Und mittlerweile auch ganze Systeme. Rund die Hälfte der Kunden kommt aus Deutschland. Der Betrieb gehört mit rund 500 Beschäftigten zu den größeren im Land.

Serbische Unternehmen sind als Zulieferer etabliert

Serbische Unternehmen sind besonders in der Metallverarbeitung gut aufgestellt. Kapazitäten gibt es dort in allen Bereichen. Besonders hervorzuheben ist die Werkzeugproduktion und die Herstellung von Gussprodukten. Daher bieten sich die Betriebe aus Serbien als Zulieferer für den Maschinen- und Anlagenbau an. Auch deutsche Unternehmen haben sich in diesem Bereich angesiedelt. Die Wehinger Firma Gruner erweitert ihren Standort im südserbischen Vlasotince um ein weiteres Werk. Dort will Gruner dann auch seine Kompetenz im Werkzeugbau am Markt anbieten.

In Babušnica wiederum sitzt einer der größten Werkzeugbauer Europas für Reifenformen. Das Unternehmen D-Company arbeitet unter anderem mit Michelin zusammen und beschäftigt über 300 Mitarbeiter.

Ausländische Investoren sorgen für Nachfrage

Der serbische Maschinen- und Anlagenbau ist von großen Investitionen aus dem Ausland geprägt. So sind beispielsweise Grundfos (Pumpem), Siemens Mobility (Niederflur-Straßenbahnen) oder Flender (Windkraftturbinen) mit Produktionsstandorten in Serbien vertreten. Zudem sind unter anderem die deutschen Autozulieferer Brose, Bosch, Vorwerk, Continental und ZF vor Ort. Der deutsche Triebwerkshersteller MTU hat in Serbien ein Werk für die Wartung von Flugzeugturbinen eröffnet.

Wichtige Branchenunternehmen

Unternehmen

Anmerkungen

Siemens Mobility

Produktion von Niederflur-Straßenbahnen und Einzelteilen mit Werk in Kragujevac

Grindex

Hersteller von Schleifmaschinen aus Kikinda

Inmold

Werkzeugbauer aus Požega, mittlerweile auch Produktion eigener Systeme und Anlagen

D-Company

Werkzeugbauer für die Reifenherstellung aus Babušnica

Grundfos

Hersteller von Pumpen

Mei Ta Europe

Hersteller unter anderem für Motoren- und Industrieteile mit Werk in Obrenovac

Bizerba

Hersteller von Waagen und Industriekomponenten mit Werk in Valjevo

Wacker-Neuson

Herstellung von Stahlbaukomponenten in Kragujevac

Gruner

Werkzeugbauer aus Vlasotince

Flender/Winergy

Herstellung von Generatoren für Windkraftanlagen in Subotica

Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest

Exporte legen deutlich zu, Deutschland wichtigster Abnehmer

Die Exporte im Bereich Maschinenbauerzeugnisse und Fahrzeuge (SITC 7) kletterten im Jahr 2021 auf knapp 7 Milliarden US-Dollar, so Zahlen von UN Comtrade. Ein nominales Plus von über 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit machen die Exporte in diesem Bereich rund ein Viertel der Gesamtexporte des Landes aus. Wichtigster Abnehmer ist die Bundesrepublik. Deutsche Unternehmen importierten im Jahr 2021 Waren im Wert von rund 1,7 Milliarden US-Dollar.

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