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Israel baut neue Krankenhäuser

Bis 2050 sollen 33 Krankenhäuser und elf Notmedizinzentren entstehen. Erforderlich ist ein Kapazitätsausbau des jetzt schon überbelasteten Krankenhauswesens.

Von Wladimir Struminski | Jerusalem

Ende Februar haben das israelische Gesundheitsministerium und die Planungsverwaltung einen Plan zum Ausbau des Krankenhauswesens vorgelegt. Danach ist bis 2050 der Bau von acht neuen Universalkrankenhäusern, 20 geriatrischen Krankenhäusern, fünf Rehabilitationskrankenhäusern und elf Notmedizinzentren geplant.

Der Plan sieht zudem einen Ausbau des Sourasky Medical Center - Ichilov Hospital in Tel Aviv vor. Dieses Krankenhaus gehört zu den größten und führenden medizinischen Einrichtungen des Landes.

Vor allem für Rehabilitationskrankenhäuser und Universalkrankenhäuser verspricht das Ausbauprogramm spürbare Verbesserung. So waren in Israel 2021 laut den jüngsten verfügbaren statistischen Angaben 46 Universalkrankenhäuser und nur zwei Rehabilitationskrankenhäuser in Betrieb. Die geplanten elf Notmedizinzentren entstehen laut dem neuen Plan vor allem in peripheren Regionen mit ungenügender medizinischer Betreuung.

Chancen für ausländische Unternehmen

Das Ausbauprogramm kann ausländischen, darunter auch deutschen Unternehmen Geschäftschancen bieten. So ziehen große Bauprojekte generell verstärkte Nachfrage nach Baumaschinen und -ausrüstungen nach sich. Diese bezieht Israel nahezu ausschließlich aus dem Ausland. Im Jahr 2021 entfielen 87,9 Prozent der Maschinen- und Ausrüstungsinvestitionen auf ausländische Fabrikate.

Ein weiterer wichtiger Importposten ist Medizintechnik. In diesem Bereich liegt die Importquote an der Marktversorgung bei rund 55 bis 60 Prozent. Bei der Ausstattung der Krankenhäuser mit Ausrüstungen außer der Medizintechnik besteht ebenfalls Importbedarf.

Auch im Dienstleistungsbereich können sich Chancen für ausländische Partner ergeben. Beispielsweise ist die Regierung um eine Steigerung der Energieeffizienz in Krankenhäusern bemüht. Bei Energieeffizienzmaßnahmen greifen israelische Unternehmen und Einrichtungen oft auf Beratungsdienste aus dem Ausland zurück.

Die meisten Projekte in frühem Planungsstadium

Die anvisierten neuen medizinischen Einrichtungen befinden sich in verschiedenen Planungsstadien. So etwa verfügt das Shimon-Peres-Krankennhaus in Israels Südmetropole Beer Sheva nach Angaben des Gesundheitsministeriums und der Planungsverwaltung über alle erforderlichen Baugenehmigungen.

Demgegenüber sei die Errichtung der neuen geriatrischen Krankenhäuser bisher nur in einem allgemeinen Landesbebauungsplan vorgesehen. Detailpläne für diese Anstalten lägen bisher nicht vor. Das gilt auch für die Notmedizinzentren.

Unzureichende Kapazitäten und Bevölkerungswachstum erzwingen Ausbau

Mit dem neuen Programm, so das Gesundheitsministerium und die Planungsverwaltung, soll dem Bevölkerungswachstum Rechnung getragen werden. Im Jahr 2050 werden laut der mittleren Variante der Bevölkerungsprognose des Zentralamts für Statistik (Central Bureau of Statistics) 15,7 Millionen Menschen in Israel leben. Gegenüber der Bevölkerungszahl von 9,7 Millionen, die Ende 2022 verzeichnet wurde, entspricht das einer Zunahme um 62 Prozent. Nicht nur die demografische Entwicklung macht einen Ausbau dringend erforderlich, vielmehr bestehen auch jetzt schon Kapazitätsdefizite in den Krankenhäusern.

Hinzu kommt, dass auch der bisher vergleichsweise niedrige Seniorenanteil steigt. Der Anteil der Personen ab 65 Jahren an der Gesamtbevölkerung lag 2021 bei 12,3 Prozent. Bis 2050 wird er laut der mittleren Variante der Bevölkerungsprognose auf 15 Prozent steigen. Die absolute Zahl der älteren Bürger wird sich bis dahin sogar verdoppeln. Darauf müssen sich sowohl Universalkrankenhäuser als auch Dauerpflegeeinrichtungen einstellen.

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