Ein hochentwickelter Nachbarmarkt

Die Niederlande als Logistikdrehscheibe, mit Europas größtem Hafen Rotterdam, wickeln viel Transitverkehr für deutsche Unternehmen ab. Im Jahr 2020 gingen 37 Prozent aller niederländischen Warenimporte als unbearbeitete Reexporte in andere Länder. Für den Hafen Rotterdam ist Deutschland dabei der mit Abstand wichtigste europäische Markt.

Mit einem starken Branchenmix und einer gut ausgebildeten Bevölkerung sind die Niederlande für deutsche Unternehmen auch ein attraktiver Investitionsstandort. Dies gilt insbesondere für die (Petro-)Chemie, die Pharmaindustrie, die Bereiche Elektronik, Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) sowie für den Logistiksektor. Hier dürften die Niederlande weiter an Bedeutung gewinnen.

China hat in den letzten Jahren stark aufgeholt

In den letzten Jahren hat Deutschland seine Rolle als Hauptlieferland an die Volksrepublik China abgegeben. Dies ist jedoch vor allem Transitwaren für andere Märkte der Europäischen Union geschuldet. Bei den nur für den niederländischen Binnenmarkt bestimmten Importen lag Deutschland 2020 mit einem Anteil von 18,6 Prozent auf Rang 1. In den kommenden Jahren sollte der Transitverkehr chinesischer Produkte zunehmen, die starke deutsche Marktstellung auf dem Binnenmarkt aber bestehen bleiben.

Niederlande importieren High-Tech

Deutsche Hersteller liefern neben Nahrungsmitteln vor allem hochwertige Industriegüter wie chemische Erzeugnisse, Kfz und Maschinen in die Niederlande. In diesen Sparten waren sie in den letzten Jahren trotz einiger Schwankungen mit Abstand wichtigster ausländischer Lieferant. Dies dürfte auch so bleiben. Auch auf dem Kfz-Markt, insbesondere bei Elektro- oder Hybridfahrzeugen, haben deutsche Autobauer eine sehr starke Position. Mehr als die Hälfte aller Neuwagen waren 2021 mit Elektro- oder Hybridmotor ausgestattet